1. Person Plural bei Schwindelfrei

Premiere bei zeitraumexit
1. Person Plural
von Nicola Unger

24.11. – 19 Uhr (Premiere)
25.11. – 19 Uhr (2.Vorstellung)

In "1. Person Plural" untersucht Nicola Unger mit ihren Darstellern Funktionsweisen des Denkens – Denken als das Formen von Sätzen im Kopf: der innere Dialog.
Zwei Frauen und ein Mann führen live auf der Bühne Selbstgespräche mit zuvor aufgezeichneten Sätzen und Worten. In Zusammenarbeit mit V_2 in Rotterdam entstand eine Software, welche die Aufnahmen nach dem Zufallsprinzip einspielt; als Ballwurfmaschine für Gedanken. Dadurch verläuft der Dialog zwischen dem aufgezeichneten Ich und dem spielenden Ich in jeder Aufführung anders.
Unser Gedankenprozess gleicht diesen von zufälligen Impulsen provozierten Gesprächen: Aus dem Nichts auftauchende Phrasen verbinden Vergangenheit und Zukunft in ungekannter Weise und Rhythmus.

Idee: Nicola Unger
Performer: Sato Endo, D. Grdinic, Nicola Unger, Juliane Zöllner
Produktionsleitung: Katia Beuth
Praktikum: Lena Andres
Beratung: Duro Toomato
Soundberatung: Neon & Landa
Licht und Raum: Tilo Schwarz
Softwareprogrammierung: V_2 Institute for Unstable Media Rotterdam

Produktion: zeitraumexit e.V., Productiehuis Rotterdamse Schouwburg
Mit Unterstützung von: Zeebelt Den Haag, WP_Zimmer Antwerpen
Gefördert von: LaFT Baden-Württemberg, Kulturamt der Stadt Mannheim
Dank an: Christian Birko-Fleming, Maria-Inti Metzendorf, Oliver Möller, Almuth Simmchen-Ovie, Paul Perry, Monika-Margret Steger

Aufführung in Deutsch und Englisch
Dauer: ca. 60 Minuten

Nächste Aufführung: 3./4.Dezember: Rotterdamse Schouwburg / NL

 

Nicola Unger
*1974 Freiburg/Breisgau

Nicola Unger studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, an der Hoogeschool voor de Kunsten Amsterdam und war Stipendiatin der Kunsthochschule Bogotá, Kolumbien. Sie lebt heute in Rotterdam und arbeitet(e) in Australien, Argentinien, Belgien, Deutschland, Österreich, den Niederlanden sowie Spanien.

Als Grenzgängerin zwischen bildender und darstellender Kunst entwickelt sie ihre Arbeiten in verschiedenen Medien: als Performances, Videos, Installationen oder Publikationen. Immer wieder überrascht Unger dabei mit außergewöhnlichen Themen und unkonventionellen Darstellungsformen. Auf diese Weise entstehen Arbeiten, "die in wunderbarer Weise die Grenzen des herkömmlichen Theaters ausweiten und verändern" (Theater der Zeit, 15.6.2009). So beispielsweise "Phantom Story", eine 'Performance mit Animationen, Schatten- und Papiertheater' [2008, Plateaux Festival Mousonturm, Frankfurt, Rotterdamse Schouwburg, Theater Zeebelt, Den Haag], für die Unger 2009 mit dem Sonderpreis der Hessischen Theatertage ausgezeichnet wurde. Oder "Unserdeutsch" von 2009 – eine Schulstunde gehalten im Kolonialdeutsch Papua-Neugineas. Interessiert haben Unger dabei stets Fragen nach einem Leben mit der Technologie, den Grenzen des menschlichen Bewusstseins, Illusionsmaschinen, Phantomen und optischen Tricks, die Familie als Phänomen und die Frage nach Schicksal oder Zufall im Leben.

 

"Bilderspuren" – eine Installation

Ergänzend zu den Vorstellungen von "1.Person Plural" wird in der Kantine bei zeitraumexit eine Installation von Wolfgang Sautermeister ausgestellt.

Öffnungszeiten: an den Festivaltagen 18-22 Uhr
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei

18. November 2010
julia.siebert [at] zeitraumexit.de (julia[dot]siebert[at]zeitraumexit[dot]de)
Tel.: 0621- 1227635

 

Fotos: Peter Empl, Karlsruhe