Wunder der Prärie 2004 - Programm
Archiv 2004 Programm Grußwort
Zunächst stand da ein neuer Name, dann hörte man überall die Frage: Was ist „Wunder der Prärie“? Unser Festival hatte einen Namen bekommen, der bald auf großes Interesse stieß. Nun ist das Festival zu Ende und wir versuchen zu dokumentieren, was Wunder der Prärie_ 2004 war.
Es waren 5 intensive Tage, die in der Mannheimer Kulturlandschaft neue Zeichen gesetzt haben.
Da war das wunderbare, das ganze Festival begleitende Projekt „My Home is my Wasserturm“ von Friederike und Uwe am Hauptbahnhof. Da war die Performancegruppe Gob Squad, mit denen das Publikum eine halbe Nacht im Holiday Inn verbringen konnte und dies auch zahlreich tat. Da waren poetische und doch verstörenden Eingriffe zu sehen, die fünf Künstler in Mannheimer Privatwohnungen vorgenommen haben. Da gab es Hina Strüvers Installation „Castle“, worin futuristische und archaische Lebensweisen zueinander gebracht wurden.
Dies sind nur einige Projekte, die neben vielen anderen sich dem Thema „zu Hause“ näherten. Fragen nach Verortungen und Verschiebungen, nach sich auflösenden und in nie vermuteten Situationen auftauchenden Heimen, wurden gestellt. Verbindendes und Trennendes in den Ausformungen der einzelnen Projekte wurde erfahrbar und so zu einem dichten Festivalerlebnis.
Ohne die Unterstützung großzügiger Stifter und Sponsoren sowie der Stadt Mannheim wäre dies alles nicht möglich gewesen. Unser ausdrücklicher Dank gilt auch den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich unermüdlich um die Betreuung der Künstlerinnen und Künstler, die Fahrdienste, die Auf- und Abbauten von Bühnen, Technik und Ausstellungen, um den Barbetrieb, die Bestuhlung und die Verteilung der Programme gekümmert haben. Ohne sie wäre nichts möglich.
Mit dem neuen Festivalnamen sind wir auch in eine neue Phase unserer Arbeit getreten auf dem Weg, internationalen Kunstprojekten zwischen darstellender und bildender Kunst in Mannheim eine Plattform zu bieten und die großen und kleinen Wunder des Ereignens möglich zu machen.
Tilo Schwarz
zeitraum_ex!t, Büro für Kunst
Oktober 2004
Programm
Der Auftakt des Festivals ist ein Fest. Ein Fest für die Besucher, die Künstler und Künstlerinnen und auch für die Veranstalter.
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Die Berliner Künstler zeigen gleich zwei Arbeiten: die Installation >Wohncontainer< und die Videoarbeit >nach zu Hause<. Beiden Werken ist gemeinsam, dass die feine Haut zwischen Privat und Öffentlichkeit sichtbar gemacht wird. Wir sehen Hausfassaden, Garagen, Klingelschilder, Menschen, die aus dem Fenster schauen. Welche Geschichten verbergen sich hinter diesen Außenwänden, den Fenstern und Türen, welches >Zuhause<? Das Künstlerduo entstand im Jahr 2001. Es ist das Ergebnis einer jahrelangen engen künstlerischen Zusammenarbeit der beiden Künstler schon während ihres Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. |
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5 Menschen bzw. Familien haben ihre Wohnungen geöffnet für Künstlerinnen und Künstlern. Sie haben sich auf ein Experiment eingelassen. Wie wird sich das eigene Zuhause verändern, wenn ein „Fremder“ darin arbeitet und seine Spuren hinterlässt? Wie verändert sich das Private, wenn Andere diese Wohnung und die künstlerischen Arbeiten besichtigen? Fünf KünstlerInnen haben sich auf eine offene Situation eingelassen: sie arbeiten in „bewohnten Räumen“ mit den Möglichkeiten und Grenzen, die solch eine Umgebung bietet. Wie nehmen wir als BesucherInnen diese Wohnungen wahr, die Kunst und das Private, die Kunst im Privaten .....? |
Stefan Kaegi ist sicher noch in guter Erinnerung mit der theatralen Installation des Ameisenstaates während des Festivals ‚stadtraum[ ]privatraum. In verschiedensten Konstellationen inszeniert er dokumentarische Theaterstücke, Hörspiele und Stadtraumprojekte. Zur Zeit arbeitet er an Projekten in Berlin, Basel, Kalkutta, São Paulo und am Wiener Burgtheater. Seit drei Jahren lebt er ausschließlich in Hotelzimmern und Gästewohnungen. Sein Postfach ist in Frankfurt. Sein Zuhause ist sein Koffer. Wolfgang Sautermeister ist Performancekünstler und Bildender Künstler und gehört zu den Mitbegründern von zeitraum_ex!t und ist Teil der künstlerischen Leitung des Festivals. |
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Während der fünf Tage seines Entstehens werden diese Aktion sowie Szenen, Statements, Erfahrungen, Äußerungen der BesucherInnen über ihr Zuhause aufgenommen. Die Dokumentation über die gemeinsame Arbeit von KünstlerInnen und Mannheimer BürgerInnen wird zum Abschluss zu sehen sein. Die BesucherInnen können einzelne Fliesen des Ministeck-Wasserturms gegen einen kleinen, symbolischen Beitrag erwerben. |
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