Baerwind-Preis 2008: "zeitraumexit" geehrt

Kunst schaffen und die Kultur beleben

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Mannheimer Morgen

"Jungen Künstlern, gleich ob Maler, Dichter oder sonst welcher Intuition" soll der Rudi-Baerwind-Preis zugutekommen. Das hat der 1981 gestorbene Mannheimer Maler testamentarisch verfügt. Am Freitagabend bekamen die vier eigenwilligen wie engagierten Künstler von "zeitraumexit" die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht.
Die Preisverleihung ging mit einer Performance (wir berichteten in Sonntag aktuell) im Jungbusch über die Bühne, wo die Künstlertruppe - Gabriele Oßwald , Wolfgang Sautermeister, Elke Schmid und Tilo Schwarz - in der Kauffmannmühle ihr Domizil hat. Dort bot 2007 das das internationale Festival "Wunder der Prärie" einen 400-Stunden-Aufführungsmarathon - als Geschenk zum Stadtjubiläum.
An den grenzüberschreitenden Projekten der Preisträger hätte Rudi Baerwind sicherlich seine helle Freude gehabt, zeigte sich der Stiftungsvorsitzende Dieter Kunze überzeugt. Weil es dem Mannheimer Maler wichtig war, über das Kunstschaffen hinaus Kultur zu beleben. Konflikte ja bitte. Wie einst Baerwind scheren sich auch die "zeitraumexit"-Akteure nicht um Massengeschmack, sondern gehen ihren eigenen Weg. Mit Erfolg.
Die Baerwind-Stiftung und das neu etablierte Baerwind-Forum haben viel vor: 2010 - zum 100. Geburtstag des einstigen Avantgarde-stars - soll das Lebenswerk des Künstlers präsentiert und inszeniert werden. Rudi Baerwind war ein "Junger Wilder" - lange bevor es diesen Begriff gab. In seinen Bildern verarbeitete er die Schrecken des Krieges wie die Freuden der Liebe. Und immer wieder griff er Stoffe der griechischen Mythologie auf. Nicht von ungefähr nannte er sein legendäres Wohnatelier mit Begegnungsstätte (in L 7) "Symposion" - was soviel wie Trinkgelage heißt. wam

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